Freie Radios sind selbstbestimmte, offene Medien insbesondere für Unbekanntes und Vernachlässigtes in Wort und Musik. Programm und Organisation freier Radios werden partizipatorisch gestaltet und sind damit eine moderne Form der Gegenöffentlichkeit. Freie Radios bilden aus und experimentieren mit neuen Rundfunkformen. Sie sind frei von Formatzwang und kommerzieller Werbung. Die Freien Radios der AFF e. V. verstehen sich als Freie Radios im Kontext der Charta des Bundesverbands freier Radios.
Ein anderes Konzept der sogenannten Bürgermedien ist der offene Kanal. Beim offenen Kanal wird die Hoheit über die Frequenz und die Fördermittel direkt von der jeweiligen Landesmedienbehörde oder eine von ihr beauftragte Institution verwaltet. In der Praxis gleichen sich die Konzepte zunehmend an. Trotzdem stehen die Freien Radios dem offenen Kanal konzeptionell kritisch gegenüber, da angestrebte Ziele der Selbstorganisation wie beispielsweise Souveränität und emazipatorischer Anspruch fehlen.
In Baden-Württemberg wurde das Konzept des Nichtkommerziellen Rundfunks (NKL) im Landesmediengesetz veranktert. Freie Radios werden als eigenständige Veranstalter implementiert. Allerdings werden sie dem Bereich der privaten Veranstalter zugeordnet.